
Im Herzen des Regenwaldes –
Drei Tage zwischen wilden Orang-Utans und tropischem Dschungel in «Bukit Lawang»
Tag 38: Ankunft im Dschungelparadies «Bukit Lawang» (Montag, 07.04.2025)
​
Von «Singapur» ging es heute um 08:30 Uhr mit einem kurzen einstündigen Flug weiter nach «Medan». Dort erwartete uns direkt tropisches Regenwetter – vermutlich schon mal zur Einstimmung auf die nächsten Tage im Regenwald.
​
Nach der Landung stellten wir fest, dass unser Fahrer noch nicht da war… also hiess es erst mal 40 Minuten warten, bis es dann endlich losging auf unsere ca. 4-stündige Autofahrt nach «Bukit Lawang». Zur Halbzeit legten wir eine Mittagspause im Restaurant «Ayam Penyet Cindelaras Bandar Sinembah» ein – ein einfaches, authentisches Lokal.
​
Gegen 15:30 Uhr erreichten wir dann endlich «Bukit Lawang». Hier hoffen wir, Adrianas Lieblingstier endlich in freier Wildbahn zu Gesicht zu bekommen – die «Orang-Utans»! Durch das Dorf schlängelt sich ein Fluss, der «Bohorok River», über den zahlreiche Hängebrücken führen – und keine gleicht der anderen. Ein richtiger Hingucker!
​
Für diese Nacht checkten wir in der «Ecolodge Bukit Lawang» ein, bevor es morgen auf unsere 3-tägige, 2-nächtige Dschungel-Mission geht. Nach dem Einchecken schlenderten wir noch ein wenig durch die Gegend – am Fluss hatten die Einheimischen und viele inländische Touristen sichtlich Spass beim Baden, Planschen und River Rafting mit den Reifen.
​
Aber schnell wurde uns klar: Heute waren wir die Hauptattraktion! Wir zogen alle Blicke auf uns, ohne etwas dafür zu tun – die meisten hier sind muslimisch, viele Frauen tragen Kopftuch. Trotzdem wurden wir ununterbrochen angelächelt, viele wollten ein Foto mit uns, riefen, winkten oder filmten uns heimlich (okay, ganz heimlich war’s nicht). Es fühlte sich wirklich an, als wären wir plötzlich Berühmtheiten – super herzlich, total amüsant und ehrlich gesagt ziemlich ungewohnt für uns Europäer. Adriana bekam von vielen Frauen auch liebe Komplimente – so schön offen und freundlich hier!
​
Beim Duschen stellten wir fest, dass die Dusche kein Warmwasser hat – auch wenn es hier wirklich heiss ist… arschkalt duschen ist nochmals eine ganz andere Liga. Am Abend gönnten wir uns ein feines Abendessen im «Eco Lodge Bambu Restaurant» und packten danach unsere kleinen Rucksäcke – denn morgen beginnt unser grosses Dschungelabenteuer! Mal schauen, wie die Nacht wird mit all den Affen, Katzen und Grillen rund um unser Hotel.

















































Tag 39: Auf in den Dschungel! (Dienstag, 08.04.2025)​
​
Nach einem kurzen Spaziergang durch das Dorf und einem ausgiebigen Frühstück ging es für uns los: Drei Tage im Regenwald von «Bukit Lawang» standen bevor – voller Abenteuer, Natur und hoffentlich vielen tierischen Begegnungen!
​
Um 09.00 Uhr startete unser Jungle Trek. Bereits beim Betreten des Waldes hörten wir die typischen Rufe der Gibbons – leider liessen sie sich aber nicht blicken. Nach etwa zehn Minuten erreichten wir den offiziellen Eingang zum «Gunung Leuser National Park». Und es dauerte nicht lange, bis wir die ersten Orang-Utans entdeckten: Eine etwa 30-jährige Mutter mit ihrem rund 7-jährigen Jungtier! Das Kleine war extrem neugierig und kam recht nahe – aber es gilt immer: niemals direkt unter einem Orang-Utan stehen, denn besonders Mütter mit Baby können sehr ungemütlich werden, wenn sie sich bedroht fühlen.
​
Wir beobachteten die beiden rund zwei Stunden – wirklich eindrücklich, wie ähnlich sie uns Menschen sind. Das Baby spielte zwischendurch den Clown – einfach herzerwärmend!
​
Nach etwa 30 weiteren Minuten Wanderung machten wir eine kleine Früchtepause. Währenddessen gesellte sich ein Pigtail-Makak zu uns, der geduldig abwartete, ob wir etwas übriglassen würden. Aber das Schöne an diesem Nationalpark ist: Es wird nicht gefüttert – die Tiere leben komplett selbstständig und frei. Deshalb ist es auch nie garantiert, dass man sie sieht – was jede Begegnung noch besonderer macht.
​
Dann ging es weiter – und etwa eine Stunde später hatten wir unfassbares Glück: Wir entdeckten einen männlichen Orang-Utan! Und der war wirklich gigantisch – locker doppelt so gross wie das Weibchen vorher. Zuerst ruhte er sich weit oben auf einem Baum aus, und man sah nicht viel von ihm. Aber wir warteten… und warteten… ganze eineinhalb Stunden – bis er plötzlich mit einem lauten Ruf nach Weibchen schrie (leider kam keins, haha). Danach kletterte er tatsächlich vom Baum auf den Boden – ein extrem seltener Anblick! Unser Guide meinte, er habe ihn seit vier Monaten nicht mehr gesehen. Männchen haben riesige Reviere und sind selten anzutreffen – wir hatten also richtig Glück!
​
Weiter ging es, bis unser Guide uns einen Baum zeigte, an dem Krallenspuren eines Honey Bears zu sehen waren! Gesehen haben wir keinen – sie gelten als die kleinste Bärenart der Welt. Wie süss!
​
Nach etwa zwei Stunden Beobachtung liefen wir in Richtung Camp. Auf dem Weg begegneten wir noch zwei Sumatra-Fasane, die gemütlich über den Pfad spazierten. Um ca. 14.30 Uhr gab es Mittagessen mitten im Dschungel, bevor wir um 17.00 Uhr verschwitzt und erschöpft, aber überglücklich endlich im Camp ankamen.
​
Dort ging es direkt zum Frischmachen in den Fluss vor unserer Unterkunft – denn Duschen gibt es hier keine - die Dusche findet im Fluss statt. Und ja, Throwback an Balabac: Das Klo war wieder ein «Bucket-Klo», aber immerhin! Der Weg zum Camp war übrigens echt anstrengend – hier geht es entweder steil rauf oder steil runter, geradeaus gibt es selten.
​
Die Camps sind übrigens immer unten im Tal gebaut – nicht ohne Grund: Bei Gewitter schlägt der Blitz nur oben ein. Unser Guide zeigte uns sogar einige Bäume am Hang, die komplett zerschlagen waren. Im Camp gab es dann nur eine dünne Matratze und ein hartes Kissen – also wirklich basic. Aber dafür war das Abendessen mega lecker, und unser Koch war ein richtiges Talent!
​
Wir hatten super Gespräche mit unseren drei Guides namens Dena, Rizal und Am – zwei begleiteten uns im Dschungel, einer war schon vorausgeeilt, um alles fürs Camp vorzubereiten. Bis ca. 22.00 Uhr sassen wir noch mit ihnen zusammen und quatschten – müde, aber total erfüllt.
​
Dann gingen wir ins Bett, und kurz vor dem Einschlafen kam der Schockmoment: Plötzlich sagte Davide zu Adriana: «Komm langsam nach vorne.» Direkt über unseren Köpfen – im Zeltnetz – sass eine riesige Spinne, sicher so gross wie eine Hand! Unser Guide kam sofort und entfernte sie. Danach versuchten wir, etwas Schlaf zu finden – was aber nicht so richtig gelang. Zu unbequem, zu viele Eindrücke, zu warm… die Nacht war eher durchwachsen.
​
Aber hey – wir sind mitten im Dschungel von Sumatra! Und allein dieser Gedanke lässt alles Unbequeme nebensächlich erscheinen.





































Tag 40: Steil bergauf, rutschig bergab und Makakenbesuch (Mittwoch, 09.04.2025)​
​
Mit wenig und eher unbequemem Schlaf wachten wir gegen 06.30 Uhr im Dschungelcamp auf. Es gab erstmal einen warmen Kaffee und ein einfaches Frühstück – doch so richtig entspannen konnten wir dabei nicht, denn eine Gruppe neugieriger Longtail-Makaken beobachtete uns dabei ganz genau. Einer war sogar kurz davor, sich unser Frühstück zu schnappen, sodass wir uns vorsichtshalber in die Nähe unserer Guides begaben – vor denen haben die Makaken nämlich Respekt!
​
Nach dem Frühstück chillten wir noch kurz am Fluss, bevor es um ca. 09.30 Uhr wieder losging. Der erste Abschnitt führte direkt durch den Fluss, rund 30 Minuten lang, vorbei an einem weiteren Camp. Danach zogen wir die nassen Flipflops aus und schlüpften wieder in unsere Trekkingschuhe – und dann hiess es: eine Stunde steil bergauf! Mit mehreren kurzen Pausen kämpften wir uns durch die feuchte Hitze des Regenwalds bis zum nächsten Plateau, wo wir uns eine kleine Früchtepause gönnten.
​
Frisch gestärkt machten wir uns auf die Suche nach neuen tierischen Begegnungen – und wurden tatsächlich fündig! Nach etwa einer Stunde Wandern trafen wir auf eine Gruppe Thomas Leaf Monkeys, darunter auch ein Jungtier. Die Affen waren sehr entspannt und wirkten fast schon neugierig, während wir sie beobachteten.
​
​Gegen 13.00 Uhr gab’s dann mitten im Dschungel Mittagessen – einfach, aber lecker. Danach ging’s weiter, rund zwei weitere Stunden Wanderung bis zu unserem zweiten Camp. Heute leider keine Orang-Utans gesichtet, aber genau das macht diesen Ort so besonders: Hier lebt alles wirklich frei. Es gibt keine Fütterungen, keine Zäune, keine Tricks. Wenn man Glück hat, sieht man sie – und wenn nicht, bleibt die Hoffnung auf morgen.
​
Kurz vor dem Camp wurde es dann nochmal richtig intensiv: Etwa 40 Minuten lang ging es steil bergab, teilweise so rutschig, dass wir uns an Seilen runterkämpfen mussten. Der Boden war feucht, wie immer hier im Regenwald, und durch die tropische Hitze kamen wir nochmal richtig ins Schwitzen.
​
Unten angekommen, war klar: Ab in den Fluss! Direkt vor dem Camp kühlten wir uns im Wasser ab – herrlich nach so einem anstrengenden Tag. Auch hier wieder eine grosse Gruppe Longtail-Makaken, die neugierig ums Camp schlichen.
​
Wie es im Regenwald so ist, hat es dann noch angefangen zu regnen – aber zum Glück nur leicht. Zur Belohnung gab’s Kaffee und Kekse – und einfach mal die Beine hochlegen. Mit der Dämmerung entfachten unsere Guides ein Lagerfeuer und bereiteten ein weiteres tolles Abendessen zu. Gemeinsam mit den drei anderen Touristen und all unseren Guides sassen wir beisammen, tauschten Geschichten aus und hörten gespannt, was die anderen in den vergangenen Tagen erlebt hatten. Währenddessen konnten wir die Blitze in der Ferne sehen, und es donnerte mächtig.
​
Morgen steht schon der letzte Tag im Regenwald an – ein bisschen wehmütig gingen wir früh schlafen, denn die Naturgeräusche und Tiere werden wir bestimmt vermissen.

























Tag 41: Dschungelabschied mit einer letzten Überraschung (Donnerstag, 10.04.2025)​
​
Heute durften wir mal etwas länger schlafen – gegen 07.30 Uhr wachten wir ziemlich erholt auf. Kein Wunder: Die Matratze und das Kissen in diesem Camp waren deutlich bequemer als im ersten. Ein kleiner Luxus mitten im Dschungel!
​
Zusammen mit unserem Guide Rizal machten wir uns noch vor dem Frühstück auf einen kurzen Spaziergang – etwa zehn Minuten flussaufwärts, in der Hoffnung, vielleicht doch noch einem Orang-Utan zu begegnen. Auch wenn sich keiner zeigte, war der kleine Ausflug die perfekte Gelegenheit, nochmal ganz bewusst die Stille (bzw. die wilden Dschungelgeräusche) und die Natur aufzusaugen.
​
Zurück im Camp wartete bereits das Frühstück auf uns. Doch bevor wir den ersten Bissen nehmen konnten, rief unser Guide aufgeregt – ein riesiger Tukan näherte sich dem Camp und gab ganz spezielle Laute von sich. Ein majestätischer Anblick!
​
Wir relaxten nach dem Frühstück am Fluss, als plötzlich ein anderer Guide rief: „Schnell, kommt her!“ Und tatsächlich – eine Orang-Utan-Mutter mit ihrem Baby war direkt beim Camp angekommen. Sie wurde auf etwa 45 Jahre geschätzt, das Junge auf rund vier Jahre – also älter und jünger als die Sichtung am ersten Dschungeltag. Ein unglaublicher Abschluss dieser Tour.
Während das verspielte Baby direkt auf die Longtail-Makaken losging, entspannte sich die Mutter zuerst in den Bäumen – entschied sich dann aber doch, herunterzukommen. Gemeinsam erkundeten sie neugierig das ganze Camp: über die Schlafhütten, die Tische bis hin zur Küche – als wollten sie sich verabschieden.
​
Zwei Stunden lang durften wir sie ganz aus der Nähe beobachten – ein absoluter Gänsehautmoment. Danach wurde es nochmal richtig süss: Zum Mittagessen gab’s eine wunderschön dekorierte Früchteplatte, liebevoll serviert mit selbstgebastelten Jungle-Kronen – genau Adrianas Geschmack!
​
Und dann hiess es auch schon: Abschied nehmen vom Dschungel – mit einem Highlight, das uns ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte: River Rafting zurück nach «Bukit Lawang»!
Während wir durch den Fluss rauschten, sangen wir gemeinsam mit den Guides den „Bukit Lawang Jungle Song“ – ein wunderschöner und leicht kitschiger Moment, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
​
Vor dem «Eco Lodge Hotel» endete unsere Tour. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedeten wir uns von unseren Guides – drei unvergessliche Tage liegen hinter uns. Wir können die Organisation «Local Guides Bukit Lawang» wärmstens empfehlen: https://www.local-guides.org/indonesia/bukit-lawang-jungle-trekking/ – so viel Herzblut, Wissen und Begeisterung für die Natur findet man selten.
​
Zurück im Hotel gab’s erstmal das volle Verwöhnprogramm: warme Dusche, Shampoo, frische Kleidung – wir fühlten uns wie neu geboren.
Da morgen bereits das nächste Abenteuer wartet, nutzten wir den Abend noch, um unsere Kleidung von Hand zu waschen (die hat’s dringend nötig gehabt!). Danach schlenderten wir frisch wie lange nicht mehr den Fluss entlang, stöberten durch die kleinen Stände von «Bukit Lawang» und kauften noch ein paar liebevolle Souvenirs.
​
Ein perfekter Abschluss für dieses einzigartige Kapitel unserer Reise. Sumatra, du warst wild, wunderschön und wirst für immer einen Platz in unseren Herzen haben.
​
Da es am Abend stark zu regnen begann, entschieden wir uns, nicht mehr weit zu laufen, sondern einfach direkt bei uns im «Eco Lodge Bambu Restaurant» zu essen.
Endlich konnten wir wieder einmal das bestellen, worauf wir Lust hatten – ohne Dschungel-Menü oder Früchtekombi.
​
Nach dem Essen packten wir gemütlich unsere Sachen zusammen und gingen früh ins Bett, denn morgen steht wieder ein Reisetag an. Neue Abenteuer warten!



























Unsere Reise geht weiter nach «Java».
Lies hier, wie wir die Insel erkunden, atemberaubende Naturwunder entdecken und uns von Vulkanen, Tempeln und dem einzigartigen Flair dieser Region verzaubern lassen.​​
*Alle Angaben ohne Gewähr
**Alle Informationen im April 2025